Geschichte

Die Geschichte des Linden-Theaters und des Linden-Theater e.V.

Das Linden-Theater wurde 1957 von Heinrich Bucco als 5. Kino in Frecheneröffnet. Es sollte das einzige Frechener Kino werden, welches das durch den Siegeszug des Fernsehens ausgelöste „Kinosterben“ der 70er Jahre überlebte.

Auch die in den 80er Jahren in vielen Kinosälen durchgeführte Teilung – die sogenannten „Schachtelkinos“ – blieb dem Linden-Theater glücklicherweise erspart, so dass der Saal mit seinen 400 Plätzen heute der größte Einzelsaal des Rhein-Erft-Kreises ist.

Als 1993 Herr und Frau Bucco aus gesundheitlichen Gründen den Spielbetrieb aufgeben mussten, fassten einige Mitglieder des seit 1990 bestehenden und im Linden-Theater bereits beheimateten Frechen-Film e.V. den Beschluss, das Kino zu erhalten und gründeten den Linden-Theater e. V., der seit 1995 das Kino betreibt.

Das Kino wurde schrittweise renoviert, ohne das Ambiente der 50er Jahre zu zerstören. Auch die moderne Kinotechnik wurde unauffällig integriert, so dass das Linden-Theater bei der Bild- und Tonqualität mit jedem modernen Multiplex-Kino mithalten kann. Seit März 2013 besitzt das Linden-Theater einen 4K-Digitalprojektor und eine digitale 7.1-Tonanlage.

Die Mitglieder und Mitarbeiter des Linden-Theater e. V. betreiben das Kino ausschließlich in ihrer Freizeit, neben dem Beruf, dem Studium oder der Schule. Die Aufgaben sind vielfältig: Buchung und Koordinierung des Kinoprogramms, Erstellung der Werbung, Buchhaltung, Einkauf für den Verkaufsstand und nicht zuletzt die Durchführung der Abendvorstellung mit Kartenverkauf, Süßwarenverkauf und Vorführung des Filmes. Die erzielten Gewinne werden zum Erhalt des Kinos verwendet.

Während der Linden-Theater e.V. das Wochenprogramm mit den neuesten Kinohits von Donnerstag bis Dienstag stellt, hat sich der Partnerverein Frechen-Film e.V. der Filmkultur verschrieben. Jeweils mittwochs mietet der Frechen-Film e.V. das Kino an und zeigt z. B. künstlerisch wertvolle Filme, Originalfassungen, Dokumentarfilme oder Kunst- und Musikfilme. So ergibt sich ein einzigartiger Programm-Mix, in dem jeder seinen Lieblingsfilm findet.

Das Linden-Theater bietet jedoch mehr als „nur“ Kino. Im Rahmen der Möglichkeiten werden hier auch andere Veranstaltungen abgehalten. So gastierten schon regelmäßig Puppentheater im Saal, es gibt Bühnenprogramme (z. B. das beliebte „Flüsterkonzert“), Festakte wie die Kulturpreisverleihung des Rhein-Erft-Kreises im Jahr 2001 oder auch Videovorführungen mittels Videobeamer wie z. B. Filme über die Frechener Stadtgeschichte oder die Premiere der Fantasyproduktionen „Blinde Ehre“ und „Kriegerherzen“der LAGARAFA-Productions. Nicht zu vergessen das seit einigen Jahren sehr beliebte „Flimmer-Dinner“.

Für alle interessierten Besucher steht das Kino in der Regel am „Tag des offenen Denkmals“ im September zur Besichtigung zur Verfügung. Aber auch während der normalen Öffnungszeiten besteht immer einmal die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Im November 2002 wurde der Linden-Theater e.V. für sein außergewöhnliches Engagement zum Erhalt des denkmalgeschützten Kinos mit dem Rheinischen Denkmalpreis und im Jahr 2008 mit dem Sonderkulturpreis des Rhein-Erft-Kreises ausgezeichnet, im Jahr 2014 mit dem Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland. In den Jahren 2020 und 2021 wurde das Linden-Theater für sein Filmprogramm mit dem Kinoprogrammpreis NRW der Film- und Medienstiftung NRW belohnt.

Der Frechen-Film e. V.

Die Geschichte des Frechen-Film e. V. begann 1978, als sich im Frechener Gymnasium der Schülerfilmclub „Schüfi“ bildete. 12 Jahre lang wurden in der Pausenhalle der Schule dienstags um 19:00 Uhr Filme im 16mm-Format gezeigt.

Nachdem diese 16mm-Filmkopien immer teurer wurden und auch die Auswahl an aktuellen Filmen kleiner wurde, kamen die Schüfi-Macher im Jahr 1990 auf die Idee, die Filmaktivitäten in das damals nur freitags bis dienstags bespielte Linden-Theater zu verlegen.
Mit Unterstützung der Stadt Frechen konnte das Kino für einen Tag in der Woche angemietet werden.

Da sich durch die Verlagerung aus der Schule weg die Ausrichtung des Clubs änderte, wurde ein Verein, der Frechen-Film e. V., gegründet, dessen Vereinszweck die Förderung und Erhaltung der Filmkunst in Frechen werden sollte.
Der Spieltag wurde auf den Donnerstag gelegt.

Nach der Gründung des Linden-Theater e.V. im Jahr 1995 als neuer Betreiber des Kinos und Umstellung auf ein komplettes Wochenprogramm erhielt der Frechen-Film e. V. aus programmtechnischen Gründen den heute noch bestehenden Mittwoch als Spieltag für das „besondere“ Kinoprogramm.
Der erste Sonntag im Monat für das Kinderkino ist seit dem Jahr 2001 eine weitere feste Programmschiene des Frechen-Film e. V..

Der Käfer in der Kassenhalle

Der legendäre Käfer in der Kassenhalle

Viele ältere Frechener Bürger erinnern sich noch an dieses Kuriosum: Herr Bucco nutzte die Kassenhalle des Linden-Theaters in späteren Jahren als Garage für seinen alten VW-Käfer. Das Auto wurde vor der Vorstellung aus der Kassenhalle heraus- und nach dem Film wieder in die Kassenhalle hineingefahren. Nach dem Tod des Kinobesitzers wurde der Käfer allerdings verkauft.